Samstag, 30. Mai 2009

Vorwärtsschritte

Das vorletzte Wochenende habe ich in Obersulm, in der Nähe von Heilbronn verbracht. In dem äußerst modernen Paul-Distelbarth-Gymnasium fand dort das Vortreffen des nächsten Freiwilligenjahrgangs der Weltweiten Initative statt. Mit den vielen helfenden Ehemaligen waren wir sicher um die 100 Leute, die dort von Donnerstag bis Sonntag geschlafen, gegessen, viel gearbeitet, noch mehr geredet, gelacht und gesungen haben. Es ging natürlich vor allem um gegenseitiges Kennenlernen, aber auch schon um konkrete organisatorische Dinge wie Versicherung, Fundraising etc. Am Samstag legten wir einen wunderbar kreativen Fundraisingtag ein (tolles Video hier), der mit Improtheater, Musikgruppen und Männerballett nicht nur über 3000€ Spenden, sondern auch unglaublich viel Spaß brachte.

Erst dort hat sich vorläufig fest entschieden, wer in welches Projekt in welcher Stadt geht. Und deshalb heißt es ab jetzt, ziemlich sicher: Voy a vivir en Cochabamba, ich werde in Cochabamba leben. Bei youtube.com findet man zum Beispiel diese Eindrücke von der Stadt:

Alle wichtigen Fakten findet ihr im oben verlinkten Wikipedia-Artikel.

Ich werde im Viertel "La Florida Sud", etwa 20 min von der Innenstadt entfernt leben. Mit Kiki, einer tolle Berlinerin, meiner Mitfreiwilligen und vielleicht einem Bolivianer werde ich mir ein Haus teilen. Wir wissen schon, dass wir einen Garten mit Feigen- und Pflaumen sozusagen unser eigen nennen dürfen, dass es eine Hängematte gibt und ein Gästezimmer. Als ich erfahren habe, dass ich mit ihr zusammen ziehen werde war ich sehr froh, denn trotz aller Bereitschaft zur Flexibilität und Kooperation scheint mir große spontane Sympathie und Zuneigung doch die beste Basis für 13 Monate Wohngemeinschaft.
Kiki und ich werden vorraussichtlich beide in zwei Projekten arbeiten: einmal dem COMPA, der Comunidad de Productores en Arte (Gemeinschaft von Kunstschaffenden) und den Estrellas en la Calle (Sterne in den Straßen). Bei dem ersten werden wir wahrscheinlich mit der Mobilen Schule arbeiten und vielleicht werde ich einmal die Woche die Möglichkeit haben Theaterworkshops zu geben. Das Straßenkinderprojekt Estrellas arbeitet in vielen verschiedenen Bereichen, und erst wenn ich dann in Cochabamba bin wird sich wohl genauer klären wo ich wie mitarbeite.
Bis zum nächsten Mittwoch ist der Großteil meiner Kräfte noch fürs Theater reserviert, aber schon jetzt bin ich mit der Vorbereitung für den Freiwilligendienst voll beschäftigt. Spanisch lernen, Spendenbriefe schreiben, Impfungen durchführen - all das braucht doch Zeit und Energie.

Mit Neuigkeiten melde ich mich dann zurück,

Isabel